Mendoza liegt mitten in Argentiniens wichtigstem Wein-Anbaugebiet. Ob Riesenbetrieb, Öko-Landbau oder kleinbäuerliches Familienunternehmen: Die meisten Güter lassen sich besuchen und servieren stolz hervorragenden Malbec – aus der Flasche, dem Edelstahltank oder direkt aus dem Eichenfass.

Jedes Hotel in Mendoza organisiert Touren zu Weingütern in der Umgebung. Natürlich lassen sich alle Weingüter auch mit dem Mietauto besuchen – aber was wäre das für eine Weinprobe?! Auf einer Halbtagestour werden in der Regel drei Bodegas angefahren, dazu manchmal eine Oliven-Fabrik. Welches Weingut man dabei erwischt, ist meist Glückssache – was wiederum dafür spricht, doch auf eigene Faust loszuziehen…

In jedem Weingut wird erneut der Herstellungsprozess erklärt, was leider spätestens beim dritten Mal ermüdend ist… Nach der Besichtigung von Edelstahl- oder Betontanks und Eichenfässern gibt es dann meistens zwei bis drei Weine zur Probe (und natürlich zum Kauf).

 

Vistandes

Das noch relativ junge Weingut hat sich auf den Export spezialisiert, vor allem in Richtung USA. Nach einem Rundgang vorbei an Edelstahl- und Betontanks gibt es in einem seelenlosen Verkaufsraum die beiden günstigsten Weine zur Probe. Die teureren Tropfen dürfen nur gekauft werden. Keine Empfehlung.

 

Bodega Familia Cecchin

Dieses Weingut hat sich auf Bio-Weine und Öko-Landbau spezialisiert. Seit 60 Jahren wird hier frei von chemischen Zusätzen Wein gekeltert. Ein Blick auf’s Feld zeigt, wie es geht: Zwischen den Weinstöcken wachsen Pfirsichbäume. Deren Früchte sind früher reif und werden nicht geerntet, weshalb sich Vögel lieber damit den Bauch vollschlagen und die Weintrauben in Frieden lassen. Der Wein reift in riesigen Beton-Tanks, die innen mit einer Speziallackierung versehen sind. Im Vergleich zu (teureren) Edelstahltanks halten sie die Temperatur konstant und müssen nicht aufwändig temperiert werden. Sowohl der Malbec Roble als auch der Malbec Rosado (Rosé) schmecken ganz ausgezeichnet!

 

Doña Juanita

Das vielleicht außergewöhnlichste Weingut: Hier gibt es nicht nur fertige Weine zur Probe, sondern auch die „Zwischenschritte“! Wie schmeckt Wein direkt aus dem Gärbehälter? Wie verändert sich sein Geschmack im Eichenfass während der Reifung? Bei Doña Juanita dürfen Besucher probieren. Highlight ist der kleine Weinkeller in einem Erdloch im Garten, in dem man sich die gewünschten Flaschen einfach aus dem Stapel zieht, bevor sie etikettiert werden. Der Betrieb ist so klein, dass die Familie nicht allein vom Weinbau lebt, sondern auch Landwirtschaft und einen gemütlichen Bier(!)garten betreibt. Ein echter Geheimtipp!