Das Meer ist noch in Sicht aber die Touristenmassen weit weg: Nach Ulassai kommt, wer ungestört in der Ogliastra wandern oder klettern möchte. Allerdings sind Weinberge auch Berge – und das Anbaugebiet von Sardiniens typischem Cannonau-Rotwein definitiv einen Absacker wert.

Tageswanderung ab Niala

“Zauberwald” – Donna Pruna-Schlucht – Nuraghe Is Tostoinus – Is Cacaus-Wasserfall – Trenino-Verde-Gleis – 9,4km

Im Herzen der Ogliastra verbinden wir mehrere Wanderrouten zu einer abenteuerlichen Rundtour. Los geht’s am Wochenend-Restaurant Niala. Unterhalb des Tiergeheges mit Eseln, Ziegen und Hühnern stehen wir auf den Gleisen des Trenino Verde. Doch dieser Abschnitt zwischen Seui und Gairo ist gesperrt. Warum, sehen wir hier: Eine große Brücke wird saniert, Baugerüste versperren den Weg auf die andere Seite des Tals. Zum Glück, denn sonst wären wir nicht zurück gelaufen und hätten nicht den märchenhaften Bosco Incantato Del Niala entdeckt! Auf diesem maximal idyllischen Fleckchen Erde plätschern kleine Wasserfälle zwischen moosbewachsenen Bäumen und mit Farn besäumten Becken. Ein klarer, kalter Bach fließt in verwinkelte Grotten, unter einer Felsbrücke hindurch und zu einem kleinen Kieselstrand. Wirklich „incantato“ – wie verzaubert. Niemand da außer uns – den Wandertag nicht auf ein Wochenende zu legen, war eine gute Idee!

Wandern in der Ogliastra
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Ein zunächst gut markierter Pfad (114A) führt an weiteren Wasserfällen und Becken vorbei bis zu einem schmalen, hohen Felsdurchgang. Hier endet die Markierung – was unpraktisch ist, denn der Weg durch die dahinter liegende Schlucht ist nicht mehr klar erkennbar. Erst ein paar sicherlich nicht so vorgesehene Klettereinheiten später taucht wieder eine Markierung auf. Toll…

zur Route bei komoot.de

Über breite Forstwege wird die Nuraghensiedlung Is Tostoinus erreicht. Hier gibt es frisches Trinkwasser und eine Schutzhütte. An einem Bächlein entlang geht’s zum Wasserfall Is Cacaus. Wobei von Wasser nicht die Rede sein kann. Vielmehr ist alles zu sehen, was man sonst hinter einer Wasserwand nur vermuten kann: surreal ausgehöhlte, grün bewachsene Felsformationen. Beim nächsten Mal würden wir uns hier sicherlich links des Flusslaufes halten und dann versuchen, kurz vor der Eisenbahnbrücke auf die Gleise zu gelangen. Dann wäre uns der unwegsame, steile Abstieg durch immer dichter werdende Dornensträucher erspart geblieben. Aber wir schaffen es – leicht zerkratzt – zur stillgelegten Bahnstrecke und marschieren über die Gleise zurück nach Niala. 

 

Stazione dell’arte

Maria Lai aus Ulassai wollte ihrem Heimatort gerne ein eigenes Museum für moderne Kunst schenken. Zum Glück war sie selbst sehr begabt, studierte in Rom, Verona und Venedig – und wurde zu einer der bekanntesten Künstlerinnen Sardiniens! Ihre vielfältigen Werke sind nun in zwei alten Bahnhofsgebäuden ausgestellt. 

Ulassai
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Fäden und gerade Linien mochte Maria Lai offenbar gerne. Aber auch Zeichnungen und Keramiken sind in dem äußerst lohnenswerten Museum ausgestellt. Die meisten Werke haben einen Bezug zu sardischen Traditionen und typischen Gegenständen – insbesondere der Webkunst – oder haben einen religiösen Bezug. 

 

Scala di San Giorgio

Felsen, wie mit dem Schwert zerschnitten und nur so weit auseinandergerückt, dass ein Mensch oder ein Auto hindurchkommen. Kein Wunder, dass sich um die Scala di San Giorgio die Legende rankt, dass sie Bischof Georg von Suelli selbst geschaffen hat, als er einmal nicht weiter kam und den Felsen befahl, sich zu öffnen und ihm den Weg freizumachen. 

Scala di San Giorgio

Der Aufstieg (1 Euro Eintritt) ist heute in wenigen Minuten geschafft. Oben eröffnet sich ein toller Blick über die Schlucht und auf der anderen Seite bis zum Ort Gairo Sant’Elena, dessen Häuser sich wie ein Wespennest an den Hang schmiegen. Im Kassenhäuschen an der Schlucht können auch Tickets zum Durchschreiten der Sa Brecca ‚e Usala erworben werden – eine enge Felsspalte, durch die wirklich nur ein Mensch passt. 

 

Tipps:

  • Die günstige und sehr gute Pizzeria di Piras Gian Battista im Zentrum von Ulassai ist in jeder Hinsicht ein Top-Tipp! 
  • Das Apartement La Capretta Nera bietet nicht nur viel Platz, eine ordentlich ausgestattete Küche und eine Waschmaschine – sondern vom Balkon auch einen gigantischen Ausblick auf den Ort, steile Felsen und in der Ferne das Meer. Wow! 
  • Wem von den vielen Kurven auf der Fahrt nach Ulassai schwindelig ist, steuert am besten auf dem Weingut Sa Pruna gegen. Im Angebot sind drei Varianten süffiger Cannonau und ein Rosé, dazu gibt es leckere Wurst- und Käseplatten. Die Weine werden leider drinnen verkostet – dabei wartet doch vor der Tür eine kleine Eselherde!
  • Anregungen für Wanderungen in der Ogliastra kann man sich von der sardischen Forstverwaltung holen.