Nichtstun mit Meerblick – das geht an der windigen Westküste Südafrikas ziemlich gut! Wer selbst vom Urlaub mal Pause braucht, entspannt sich in Paternoster zwischen rauschenden Wellen und weißgetünchten Häusern.
Luftlinie sind es von Mount Ceder etwa 140 Kilometer bis zu unserem nächsten Stopp, dem kleinen Ort Paternoster am Atlantik. Doch es führt keine Straße mitten durch die Zederberge, also müssen wir außenrum und fast doppelt so lang fahren. Immerhin ist die Strecke auf der westlichen Seite fast durchgehend geteert. Nur die letzten Kilometer sind langweilig – auf einer gefühlt unendlichen Strecke geradeaus, links und rechts nichts als öde Steppe.
Doch dann kommt das Meer in Sicht und Paternoster. Der süße Ferienort war mal eine Fischersiedlung und sieht mit seinen ausnahmslos weißen Häuschen aus wie ein griechischer oder spanischer Urlaubstraum. Bunte Fensterläden und Türen tupfen etwas Farbe an die gepflegten Fassaden – in fast jedem Vorgarten steht ein Schild mit Telefonnummer für die Zimmervermietung.
Auch wenn Paternoster längst vom Tourismus und nicht mehr vom Fischfang lebt: Selbst bei Nebel und schlechter Sicht werden weiterhin kleine Holzboote am Strand ins Wasser gelassen. Die Händler an der Hauptstraße halten ihre frischen Prachtexemplare fest in der Hand und reichen sie am liebsten durchs Beifahrerfenster jedes vorbeifahrenden Autos. Sollte man nur nicht im Handschuhfach vergessen…
Neben dem kleinen Supermarkt, einer Tankstelle und einer Ladenzeile an der Hauptstraße spielt sich das touristische Leben an einer Hafenanlage am nordwestlichen Zipfel Paternosters ab. Ein paar Restaurants, Cafés und Souvenirläden mit den Erzeugnissen offenbar jüngst zu Kreativität gekommener Ruheständler sind dem überschaubaren Ansturm gut gewachsen.
Wellenrauschen wiegt uns in den Schlaf, Nebelhörner hupen den Morgen ein. Über dem Meer herrscht kaum Sicht, doch sobald der kräftige Wind den Nebel aufs Land gepustet hat, verdunstet er Schleier – so ist die Bucht kaum zu sehen aber auf unserer Terrasse scheint die Sonne. Es gibt also kaum einen Grund, diesen Sonnenplatz zu verlassen. Zeit zum Entspannen – und die Seezeichen- und Befeuerungskenntnis wieder auf Vordermann zu bringen. Leuchtturm Cape Columbine Fl.15s80m30M Horn 60s – ist doch klar: Alle 15 Sekunden blitzt ein Licht aus 80 Metern Höhe, das 30 Seemeilen weit sichtbar ist und bei Nebel ertönt jede Minute ein Schallsignal. Zumindest letzteres können wir bestätigen.
Tipps:
- Das Loft ist eine Traumunterkunft mit Blick aufs Meer. Sie nimmt die ganze obere Etage eines weißen Reetdachhauses ein und bietet von der sonnigen Terrasse einen unschlagbaren Blick über die Bucht, den Strand und den Ort.
- Der kleine Supermarkt Paternoster Express verkauft keinen Alkohol. Zum Glück gibt es nur ein paar Minuten außerhalb des Ortes die Paternoster Brewery – die allerdings mehr auf Ausschank als Flaschenverkauf eingerichtet ist.
- Das Die Gaaitjie Restaurant liegt direkt am Strand und serviert hervorragende Shrimps und Steaks und Cheesecake zum Nachtisch – dazu Cederberg Weine und auch alkoholfreie Cocktails bei tiefenentspanntem Service.
- Auch das einfachere Strandrestaurant Voorstrand hat Cederberg-Wein im Angebot, bringt aber vorwiegend fettige Kost wie Burger und Pommes auf den Teller. Was zählt – und wofür man zahlt – ist die Top-Lage direkt in der Düne.
- Whaffle Warf am kleinen Hafen versorgt die süße Ecke zuverlässig mit alles, was kleinen und großen Kindern nachmittags schmeckt.
- Die Seabreeze Laundry an der Hauptstraße bringt frischen Wind in die Urlaubsklamotte und wäscht und trocknet schnell zu mehr als fairen Preisen.