Der einzige malariafreie Big-Five-Nationalpark Südafrikas entpuppt sich als Besuchermagnet. Nirgendwo treffe ich mehr deutsche Touristen. Tiere lassen sich dagegen weniger blicken, auch wenn die Dürre viele von ihnen an die Wasserlöcher treibt.
Der Addo Elephant Park gilt zwar als Big-5-Reservat. Hier Löwe, Elephant, Leopard, Büffel und Nashorn aber tatsächlich zu erspähen, dürfte zumindest in kurzer Zeit ziemlich unrealistisch sein. Denn der Park ist größtenteils dicht mit Büschen bewachsen, die vom Auto aus nicht überblickt werden können. Dafür bräuchte es schon einen höheren Safari-Truck. Beste Voraussetzungen also für Tiere, sich vor neugierigen Besuchern und der Sonne zu verstecken. Die meisten Tiere erblicken wir an den Wasserlöchern, die durch die Dürre noch nicht ausgetrocknet sind. Hier schart sich auch die Touristenherde in ihren Mietautos – im Vergleich zum Hluhluwe-iMfolozi oder Kruger-Park ist hier deutlich mehr los.
Tiere lassen sich meist an den Wasserlöchern blicken. Sonst ist der Park vielerorts mit dichten Büschen bewachsen.
Spannend zu beobachten ist die klare Rangfolge unter den Tieren: Die großen Elefanten dürfen zuerst trinken, erst dann sind die Büffel an der Reihe, Zebras, Antilopen und anschließend die Warzenschweine. Wobei sich letztere nicht immer ganz an die Regeln halten und frech und mutig zugleich mit den Elefanten trinken. Manchmal gibt‘s dafür ein empörtes Schnauben aus den Rüsseln.
Einige Wasserlöcher lassen sich von sogenannten „Hides“ aus beobachten: Bretterverstecke, hinter denen Besucher stehen und Tiere beobachten können, ohne sie zu stören.
Die Dünen von Colchester, südlich des Addo Elephant Parks, sind ein Hort der Ruhe. Hier warten Angler geduldig auf den großen Fang in den rauschenden Wellen und über ihren Köpfen lassen sich Möwen im Wind treiben.