Im Schatten der berühmten Nachbarstadt Tikal bleibt Yaxhá von vielen Touristen unentdeckt. Nur wenige Besucher streifen durch die geheimnisvolle Stätte, in der große Teile unter Erde und Pflanzen verborgen bleiben. Doch auch hier ragen großartige restaurierte Tempel aus dem grünen Blätterdach des Dschungels, durch den Affen turnen und Tukane schweben.
Nach dem enttäuschenden Guide in Tikal erkunden wir Yaxhá auf eigene Faust. Die meisten Touristen lassen die knapp 30 Kilometer südöstlich des weltbekannten Nachbarn gelegene Stätte links liegen und so sind hier Brüll- und Klammeraffen in der Mehrheit. Sie turnen über Äste und lassen die Baumkronen rascheln, während sich Besucher zwischen den Ruinen wie Indiana Jones fühlen. Die Ausgrabungen sind längst nicht so fortgeschritten wie in Tikal, viele Bäume spenden Schatten, die Stimmung ist verwunschen. Welche Schätze die vielen als Erdhügel getarnten, bewachsenen Pyramiden wohl noch verbergen? Noch ist nicht viel über die Geschichte von Yaxhá bekannt.
Zu den sehenswertesten Teilen Yaxhás gehört die liebevoll restaurierte „Grupo Maler“ im Norden der Anlage und die „Nord-Akropolis“.
Je tiefer die Sonne steht, desto lebendiger wird es im Wald. Wer zum Sonnenuntergang auf der mehr als 30 Meter hohen „Struktur 216“ sitzt, erlebt ein Dschungel-Konzert der Extra-Klasse. In den Bäumen rundherum kreischt, fiept, zirpt und kräht es, Tukane halten ihre bunt leuchtenden Schnäbel in die Abendsonne.