Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Holmavik
Holmavik
Whale Watching vor Holmavik
Whale Watching vor Holmavik
Whale Watching vor Holmavik
Whale Watching vor Holmavik
Papageientaucher vor Grimsey
Papageientaucher vor Grimsey
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Westfjorde
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Exit full screenEnter Full screen
previous arrow
next arrow
 

Eine Ringstraße ohne Rummel: Wer Islands Westfjorde umkurvt, schaltet automatisch einen Gang runter – und das liegt nur ein bisschen an den Fahrbahnverhältnissen. In der ruhigen Wildnis lassen sich Wale und Papageientaucher blicken – aber kaum Touristen.

Durch Islands Westfjorde zu fahren, sollte eine bewusste Entscheidung sein. Ohne einen vollen Tank und ein paar Lebensmittel kann es in der äußerst dünn besiedelten Region schnell ungemütlich werden… Einmal rundherum sind es etwa 800 Kilometer, wer ein paar Abstecher macht – zum Beispiel zu den Papageientauchern an den Klippen von Latrabjarg – hat schnell 900 Kilometer und mehr auf dem Tacho. Inzwischen sind weite Streckenabschnitte asphaltiert oder zumindest die Schotterpisten sehr gut in Schuss. Trotzdem geht es gemächlicher zu als auf der touristischen Rennstrecke, Islands Ringstraße. Ein Schnelldurchlauf lohnt deshalb erst ab etwa drei Tagen Reisezeit. 

Irgendwo in den Westfjorden

Weil hier alles noch einmal länger dauert als geplant, lohnt es sich, den Termin für eine Walbeobachtungs-Tour ab Holmavik direkt an den Anfang einer Fahrt durch die Westfjorde zu legen und entgegen des Uhrzeigersinns zu reisen. 

Die Strecke führt durch eine sagenhafte Berg- und Graslandschaft, auf höheren Pässen entspringen noch im Juni intensiv blau leuchtende Schmelzwasserfälle aus meterdicken Schneefeldern. Brücken oder Dämme gibt es fast nie, die zahllosen Fjorde müssen meistens umkurvt werden – und das dauert, immerhin entfallen hier 30 Prozent der gesamten Küstenlinie Islands auf nur neun Prozent der Landesfläche! 

Waffelbäckerei Litlibaer am Skötufjördur

An der Küste faulenzen Seehunde, in den Fjorden lässt sich hin und wieder ein Wal blicken und oft ist allein die Landschaft so grandios, dass man nur anhalten, staunen und genießen möchte. Hie und da ein kleiner Hof, sonst ist es meist menschenleer. Einzig die Hafen“stadt“ Isafjördur mit ihren 2700 Einwohnern darf als kleines Zentrum gelten – mit Einkaufsmöglichkeiten, die genutzt werden sollten…

 

Rund um Isafjördur

Südlich von Isafjördur gibt es zur Abwechslung einige abenteuerliche Tunnel als Abkürzung mitten durch die Berge: kilometerlange unbeleuchtete einspurige Schächte, in denen man sich als Autofahrer inmitten des blanken schroffen Felses wie in einem Bergwerkstollen fühlt. Nur in Ausweichbuchten gibt es Platz für Gegenverkehr – zum Glück sind die Strecken kaum befahren. 

Hinter dem (erst 2020 eröffneten) Dyrafjardargöng-Tunnel ist schnell der Abzweig zum spektakulären Dynjandi-Wasserfall erreicht. Wer hier bereits in Zeitnot ist, kann auf der Straße 60 bleiben und mindestens 150 Kilometer zur Ringstraße abkürzen – verpasst aber gleich mehrere Highlights…

Reykjarfjardarlaug Hot Pool

Am Arnarfjördur liegt der Reykjarfjardarlaug Hot Pool mit Blick auf den Fjord und die Berge direkt neben der Straße ist und eigentlich nicht zu verfehlen. Bei unserem Besuch war das betonierte Becken recht algig – aber schön warm! Etwas oberhalb gibt es nahe der Quelle auch in Stein gefasste Naturbecken (wenn sie nicht gerade abgesperrt sind) aber keine Dusche. 

 

Schiffswrack Gardar BA 64

Selbst wer sich gegen einen Besuch der Latrabjarg-Klippen entscheidet, sollte den kurzen Abstecher zum Schiffswrack Gardar BA 64 machen, das bildhübsch an einem Kieselstrand am Patreksfjördur vor sich hin rostet. Warum auch zum Schrottplatz fahren? Eine Erklärtafel daneben – zack, fertig: Museum! So lernen wir immerhin, dass Islands ältestes Stahlschiff 1912 in Norwegen als Walfänger gebaut wurde. Heute gehen ihr nur noch Fototouristen ins Netz. 

Schiffswrack Gardar BA 64

Das offenkundige Faible vieler Isländer für Schrott lässt sich ziemlich gut am „Museum für Lokalgeschichte“ Hnjotur bestaunen. Ein örtlicher Sammler (böse Zungen sprechen von einem Messi) hat hier allerlei verrostetes Gerät zusammengerafft und ausgestellt – darunter ein altes Flugzeug der US-Navy!

 

Papageientaucher an den Latrabjarg-Klippen

Die ca. 45 Kilometer lange Straße bis zum Latrabjarg-Parkplatz ist vergleichsweise holprig und matschig aber mit einem normalen Auto gerade noch machbar. Nur bei oder nach Regen schadet etwas Vertrauen in die Bremsen oder Bodenhaftung der Reifen nicht…  

Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Latrabjarg
Exit full screenEnter Full screen
previous arrow
next arrow
 

Die etwa 14 Kilometer langen und bis zu 400 Meter hohen Latrabjarg-Klippen gelten als größter Vogelnistplatz Europas. Hier brüten Millionen von Seevögeln, unter ihnen Papageientaucher – inzwischen so etwas wie Islands putzigste Botschafter. Sie kommen vor allem früh morgens oder zum Sonnenuntergang hierher. Zu anderen Zeiten kann es durchaus vorkommen, hier allein unter Möwen zu sein. Bevor man sich auf den nicht gerade bequem zu gehenden Trampelpfad entlang der Abbruchkante begibt, lohnt ein genauerer Blick auf den Abschnitt direkt hinter dem Leuchtturm am Parkplatz! Hier nisten schon die ersten Papageientaucher hoch über den tosenden Wellen.  

Thingmanna-Schlucht

An der Südküste präsentieren sich die Westfjorde leider eher eintönig-öde. Wer nicht die Baldur-Fähre über die Insel Flatey nach Stykkisholmur auf der Snaefellsnes-Halbinsel nimmt (zum Beispiel weil die Abfahrtszeiten ausgesprochen ungünstig sind), kann immerhin noch eine Runde im beliebten Hellulaug Hot Pot einweichen oder bekommt in der Schlucht Thingmannadalur ein paar hübsche Wasserfälle zu Gesicht, ehe es über Schotterpisten Fjord um Fjord zurück zur Ringstraße geht. 


Tipps:

  • Bei Heydalur gibt es Zimmer, Cottages und eine große Camper-Wiese, dazu ein Restaurant, Pferde und einen hübschen Hot Pot mit zwei unterschiedlich warmen Becken. Toiletten und Duschen sind für Campinggäste zwar nur über einen recht matschigen Pfad erreichbar. Dafür ist die Lage inmitten eines idyllischen Seitentals des Mjóifjördurs grandios! Wer länger bleibt, kann natürliche heiße Quellen in der Umgebung suchen. 
  • In einem alten Grassodenhaus mit Puppenhauscharakter serviert Litlibaer am Skötufjördur ausgezeichnete Waffeln mit selbstgemachter Marmelade. Wer Glück (und am besten ein Fernglas) hat, kann von hier aus Wale im Fjord sichten! 
  • Wer so nah wie möglich an den Papageientaucher-Felsen von Latrabjarg übernachten will, hat eigentlich keine andere Wahl, als den Breidavik Campingplatz zu nutzen. Das Haupthaus von 1912 hat mehrere zweckmäßige Anbauten und erzählt in pragmatischem Jugendherbergs-Chic der 1970er Jahre von der guten alten Zeit, als offenbar Heerscharen von Touristen den Ort zum Leben erweckten. Immerhin gibt es hier eine große saubere Gemeinschaftsküche und einen trockenen Aufenthaltsraum (mit WLAN). Als Bonus zählen die auf Sauna-Temperatur geheizten Toilettencontainer an der Camper-Wiese. 
  • Im Südosten von Latrabjarg gibt es (nicht direkt vom Papageientaucher-Parkplatz erreichbar) am „roten Strand“ Raudarsandur den Melanes-Campingplatz (auch Cottages).