Millionen Sterne schmücken den Nachthimmel über den Anden. Was für ein Glück, dass ein Observatorium im Nirgendwo Übernachtungen anbietet und mit Besuchern die Faszination Astronomie teilt. Achtung, Nackenstarre!
Malte Führing
Millionen Sterne schmücken den Nachthimmel über den Anden. Was für ein Glück, dass ein Observatorium im Nirgendwo Übernachtungen anbietet und mit Besuchern die Faszination Astronomie teilt. Achtung, Nackenstarre!
Großer Wagen, kleiner Wagen, Orion-Gürtel – dann ist bei den meisten wohl spätestens Schluss mit ihren Astro-Kenntnissen. In der Casleo-Sternwarte gibt es einen tieferen Einblick. Das große Teleskop im Observatorium (Durchmesser 2,15 Meter) ist allerdings Forschungszwecken vorbehalten. Besucher schauen nachts durch ein 35cm-Teleskop, Mitarbeiter der Wissenschaftsbehörde zeigen Sternbilder oder erklären, warum der Nachthimmel auf der Südhalbkugel anders aussieht als in der nördlichen Hemisphäre. Doch auch mit bloßem Auge Sternschnuppen zu zählen, ist überragend!
Mit mehr als 270 klaren Nächten im Jahr, niedriger Luftfeuchtigkeit auf 2552 Metern Höhe und praktisch keiner Lichtverschmutzung ist die Lage des Observatoriums optimal gewählt. Dass ausgerechnet bei meinem Besuch Wolken die Sicht versperren, ist Pech. Doch zum Glück verziehen sie sich gegen Mitternacht…
Auf dem Hin- oder Rückweg bietet sich ein Abstecher in die Berge an. Ab Uspallata führt die Straße in Richtung Santiago de Chile durch eine mächtige Gebirgskulisse. Eisenoxidhaltiges Gestein schimmert rötlich an den Hängen, rostige Schienen einer alten Minenbahn schlängeln sich durch die Landschaft und in der Ferne thronen die schneebedeckten Andengipfel, unter ihnen der Aconcagua – mit 6960 Metern Höhe höchster Berg Amerikas. Einen akzeptablen Blick hat man vom Aussichtspunkt 13 Kilometer vor dem Tunnel, der durchs Bergmassiv auf die chilenische Seite der Anden führt.