Malte Führing
Die letzte Ruinenstätte auf meiner Reise besticht vor allem durch ihre Lage. Die ist spektakulär! Die Ruinen von Tulúm befinden sich direkt am weißen Sandstrand und türkisfarbenem Karibikmeer. Besser hätten es die Erbauer vor 800 Jahren nicht treffen können.
Der „Ort“ besteht aus einer langen Hauptstraße, an der sich auf beiden Seiten halskettenperlenartig Restaurants, Schmuck- und Souvenirgeschäfte aneinanderreihen. Es regnet und es gibt keine Sehenswürdigkeiten zu sehen. Dieser Hurrikan-Ausläufer macht mir zu schaffen. Da bin ich schon einmal in der Karibik und dann das… Im Hostel hocken nur Lonely-Planet-Touristen mit iPads und MP3-Playern. Ich ziehe mich in eine Bar zurück und trinke eine kalte Chilada.
Auch am Morgen regnet es immer noch. In dieser Hinsicht kann es also nur „heiter“ werden… Zum Frühstück hat das Hostel ein seltsames Chip-Ticket-System eingeführt. Ich darf mir zwei Scheiben Toast selbst toasten und bekomme eine Schale Frosties mit Milch. Der Kaffee ist mies wie lange nicht und am Ende muss ich auch noch mein Geschirr selbst abspülen. Muss nicht sein im Urlaub. Mit dem Sammeltaxi erreiche ich mein Ziel, wegen dem ich überhaupt nach Tulúm gekommen bin. Noch einmal will ich Ruinen sehen. Diesmal aber nicht, weil die Ruinen selbst so besonders sind, sondern weil ihre Lage einmalig ist: Direkt am Karibischen Meer. Über dem türkisfarbenen Wasser thronen hier die alten Gebäude. Der Blick ist spektakulär. Zum Glück regnet es einen Augenblick nicht und ich kann die Aussicht (auch ohne blauen Himmel) genießen. Dass die Ruinen selbst eher unspektakulär sind, macht nichts. Die Kombination Ruinen, weißer Strand und türkisfarbenes Meer ist ein Traum! An einem Strandabschnitt kann man sogar am Fuße der Ruinen baden. Ich verzichte. Aber diese Stätte bietet eindeutig den größten Entertainment-Faktor. Früher war die Stadt vielleicht ein Hafen oder zumindest wichtiger Orientierungspunkt für Seefahrer. Heute fallen viele Touristengruppen täglich über Tulúm her. Die Stätte liegt strategisch günstig auf Touristenpfaden zwischen Chichén Itzá und der Tourismushochburg Cancún. Und genau das ist auch mein nächstes und letztes Ziel auf der Reise durch Südmexiko: Cancún.
