Hoffell
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Kogljufur Canyon
Kogljufur Canyon
Lytingsstadir
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Akureyri
Akureyri
Myvatn
Myvatn
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Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Islandpferde
Islandpferde
Wolkenkunde statt Bergblick
Wolkenkunde statt Bergblick
Hoffell-Gletscher
Hoffell-Gletscher
Hoffell
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Diamond Beach
Diamond Beach
Jökulsarlon
Jökulsarlon
Skaftafell Gletscher
Skaftafell Gletscher
Solheimasandur Flugzeugwrack
Solheimasandur Flugzeugwrack
Blue Lagoon
Blue Lagoon
Blue Lagoon
Blue Lagoon
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Das Tourismus-Etikett von „Feuer und Eis“ ist nicht gelogen – und das etwas abgegriffene Bild der „Perlenkette“ auch nicht, wenn es um die Ringroad geht. Islands wichtigste Straße wird selbst im Winter eisfrei gehalten und nimmt vor allem Island-Neulingen die schwierige Entscheidung ab: Wohin als nächstes?! Auf 1300 Kilometern Länge gibt die Ringstraße die Richtung vor für einen grandiosen Roadtrip!

Im Uhrzeigersinn – oder dagegen? Die erste Entscheidung für eine Rundreise auf der Ringstraße fällt am besten mit dem Wetter. Regnet es im Süden Islands gerade einmal nicht? Dann schnell hin da! Dieser Regel lässt sich einfach folgen, egal ob Flugreisende von Reykjavik aus starten oder Fährpassagiere in Seydisfjordur  im Osten der Insel. Wer sich das eisige Highlight lieber für den Schluss der Reise aufspart, reist eben andersherum. Wir sind in Keflavik gestartet, haben Reykjavik ans Ende der Reise gelegt, sind gleich zum Vulkan Fagradalsfjall gedüst und dann auf der Ringstraße weiter im Uhrzeigersinn gefahren.

Eine Ringstraße im Miniaturformat bietet gleich hinter Reykjavik der Golden Circle! Der Abstecher ist ebenfalls gespickt mit touristischen Hotspots.

  • Der Golden Circle
    Der Golden Circle

    Östlich von Reykjavik reihen sich an einer beliebten kurzen Rundtour mehrere Highlights aneinander: Tosende Wasserfälle, sprudelnde Geysire und zwischen zwei Kontinentalplatten das älteste Parlament der Welt. Dazwischen lässt es sich in heißen Quellen hervorragend entspannen, auf hübschen Campingplätzen mitten in der Natur nächtigen und freundliche Bekanntschaft mit entspannten Pferden machen. Das ist Island im Schnelldurchlauf!

Reykjavik – Westfjorde

Auf der Fahrt vom Thingvellir-Nationalpark zum Glymur-Wasserfall wirkt Island wie ausgestorben. Die Straße ist fast leer, nur selten haben wir Gegenverkehr. Die Steppenlandschaft glimmt ockerfarben, zieht sich in schimmernden Rottönen die Hänge hinauf und weiter oben piksen schneebedeckte Berggipfel gegen die Wolkendecke. Dazwischen deutet sich Grün in allen erdenklichen Farben an – doch der Sommer ist spät dran in diesem Jahr. Wir fühlen uns an Neuseelands Süden erinnert! 

Tipps:

  • Noch vor Akranes liegt ein Campingplatz mit dem nicht besonders einprägsamen Namen „Stori-Lambhagi 4„. Neben dem süßen kleinen Platz mit Zeltwiese gibt es ein paar windgeschützte Areale, auf denen bereits große Wohnanhänger stehen. Camper blicken auf einen See (Eidisvatn) und bestaunen den Hvalfjördur dahinter, während im Rücken Islandpferde grasen – und neugierige Mücken Neuankömmlinge erkunden… Es gibt genau eine niedliche Duschkabine, aus der warmes, nach faulen Eiern duftendes Wasser fließt.
  • In Akranes öffnen die Geschäfte bereits am Vormittag – und nicht erst im Laufe des Tages. Deshalb lohnt es sich, hier für eine Fahrt in die Westfjorde Lebensmittel einzukaufen.

 

Die Halbinsel Snaefellsjes müssen wir (dieses Mal) leider auslassen, weil das Wetter für den ganzen Tag ungemütliche Nässe von oben vorhersagt. Sind wir deshalb betrübt? Keineswegs! Denn so haben uns die Westfjorde ganz besonders herzlich empfangen…

  • Wilde Westfjorde
    Wilde Westfjorde

    Eine Ringstraße ohne Rummel: Wer Islands Westfjorde umkurvt, schaltet automatisch einen Gang runter – und das liegt nur ein bisschen an den Fahrbahnverhältnissen. In der ruhigen Wildnis lassen sich Wale und Papageientaucher blicken – aber kaum Touristen.

Westfjorde – Myvatn

Diese Eindrücke lassen sich auf dem Gudrunarlaug-Campigplatz verarbeiten. Hier gibt es einen verstecken Hot Pot – und ein großes Schwimmbad. Vielleicht reichen aber auch Bänke und Tisch für ein kurzes Mittagessen auf dem Weg zum Koljugljufur-Canyon! Das ein Kilometer lange Tal wurde der Sage nach von der Trollfrau Kola gegraben. Unser Reiseführer stellt die berechtigte Vermutung auf, dass sie sich dabei wohl den ein oder anderen Fingernagel abgebrochen hat… 

Der Koljugljufur-Canyon

Von dem hübschen tosenden Wasserfall ist es (für isländische Verhältnisse) nicht mehr weit bis nach Lytingsstadir. Auf der Weide warten rund 60 Pferde auf Reiter. Die Ländereien scheinen endlos! Auf einem zweistündigen Rundweg über die Hügel kann man bis aufs Meer blicken. Wer sich nicht in den Sattel schwingen mag, kann zumindest einen Blick in die alten Ställe werfen. Die Torf-Häuschen aus kunstvoll gemauerten Grassoden weisen den Blick in die Vergangenheit. Drinnen ist es kühl und feucht – aber wind- und regengeschützt. So wurden Pferde über Jahrhunderte in Island gehalten. 

Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
Lytingsstadir
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Weiter im Uhrzeigersinn nach Akureyri im Norden Islands. Die viertgrößte Stadt des Landes ist schneller durchquert als ein Troll „Vadlaheidargöng“ sagen kann. Deshalb genießen wir den Blick über die Stadt und den Eyjarfjördur vom Kreisverkehr, der unbedarfte Touristen in den neuen (und teuren – und unaussprechlichen (s.o.)) Tunnel führt. Wer vorgewarnt ist, erwischt aber problemlos die alternative Ausfahrt und gönnt sich die knapp 16 Kilometer Umweg im nördlichen Bogen rund um und über das Bergmassiv. In den Sommermonaten ist das kein Problem, nur im Winter könnte Zweiradgetriebenen vermutlich eher nach Tunnel zumute sein – sofern sie es überhaupt bis hierher schaffen…

Akureyri

Ein Allradfahrzeug brauchen Mietwagenfahrer auch, wenn sie zum Aldeyjarfoss wollen. Zwar ist die knapp 40 Kilometer lange Straße ziemlich genau 36 Kilometer sehr gut in Schuss. Die letzten vier Kilometer sind allerdings als F-Road ausgeschildert – und damit für normale Autos tabu. Weil wir nicht wieder die ganze Strecke zurück fahren wollen, entscheiden wir uns für die Querfeldein-Variante über Engidalur und das Stöng-Guesthouse nach Myvatn. Doch nach zwei Dritteln der Strecke versperrt uns ein ziemlich unmissverständliches Schild den Weg: Straße gesperrt – Weiterfahrt verboten. Ignorieren ist angeblich keine gute Idee, also bleibt uns nichts anderes übrig, als umzukehren. Immerhin dürften in der isländischen Einsamkeit unsere lauten Flüche verhallt sein… Und eine Dreiviertelstunde Umweg ist für hiesige Verhältnisse ja auch nur ein Katzensprung.

Springende Tiere können auf den Straßen tatsächlich zur Gefahr werden. Gerade jetzt im Frühsommer zwingen uns sorglos hoppelnde Lämmchen zu so mancher scharfen Bremsung. Deshalb gilt der Blick nicht nur Verkehrsschilden oder Schlaglöchern, sondern auch der Laufrichtung der Schafe, wenn sie wieder einmal die Straße blockieren. Kommt ein Auto, stürmen sie zuerst von der Fahrbahn. Rennt das Mutterschaf allerdings in eine andere Richtung als ihre Lämmer, entscheiden die sich gerne noch einmal um und huschen noch ein zweites Mal über die Straße, ihrer Mutter hinterher. Dieses Muster zu durchschauen, hilft ungemein beim vorausschauenden Bremsen! Vermutlich eine Aufgabe in der isländischen theoretischen Fahrprüfung?

Die Lüftung bläst den Geruch fauler Eier ins Auto. Willkommen in Myvatn!

  • Lava, Schwefel, Krater - rund um Myvatn
    Lava, Schwefel, Krater – rund um Myvatn

    Es brodelt, dampft – und stinkt: Zwischen alten Vulkankratern, erkalteten Lavaströmen und blubbernden Schwefelfeldern ist rund um Myvatn eindrucksvoll sichtbar, wie aktiv die Erde auf Island ist.

 

Myvatn – Höfn

Hinter dem Abzweig zu Dettifoss und Sellfoss führt die Ringstraße führt in Richtung Süden. Als ersten Abstecher bietet sich hier der Studlagil-Canyon an, den man am besten in zwei Etappen bestaunt: Vom Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht fällt der Blick auf hohe graue Mauern aus Basaltsäulen. Dass es diese Attraktion hier gibt, liegt an einem Staudammprojekt flussaufwärts. Der Wasserspiegel sank, die Schlucht wurde sichtbar – und berühmt. Ein Bericht im Bordmagazin der Fluglinie WOW Air machte den Studlagil-Canyon schlagartig berühmt. Seit der Veröffentlichung machen täglich Touristen einen Abstecher von der Ringroad. 

Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
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Studlagil Canyon
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Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
Studlagil Canyon
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Noch besser als der Blick vom Aussichtspunkt ist die Wanderung in den Canyon hinein! Eine Brücke führt etwa 15 Kilometer nach dem Abzweig von der Ringroad über den Fluss. Nach zwei weiteren Kilometern ist eine Parkwiese an einer Farm erreicht, wo gleich ein ziemlich ansehnlicher Wasserfall bestaunt werden kann. Die Traktorstraße geht irgendwann in einen Pfad über und nach etwa 35 Minuten Fußweg ist die Schlucht erreicht. Wie Treppenstufen führen die glatten Basaltfelsen nun hinab bis zum Wasser. Im Frühsommer ist dieses wegen der Schneeschmelze leider noch etwas bräunlich-trüb, bei niedrigerem Wasserstand schimmert es allerdings grünlich-türkis!

Der Plan, zum Staudamm zu fahren, scheitert allerdings wieder an einem rundem gelben Schild mit rotem Rand. Lokid! Straße gesperrt – wieder nur kurz vor dem Ziel. Dieses Mal hätten wir allerdings gewarnt sein können, denn diese Sperrung war sehr wohl auf der Online-Karte der isländischen Verkehrsbehörde verzeichnet. Matsch und Schnee machen die Straßen in der Gegend noch immer unpassierbar, erklärt ein vollbärtiger Isländer, der in der Gegend wohnt und so entspannt wirkt, als gäbe es auch gar keinen Grund, irgendwo anders hin zu wollen. Dieser Umweg kostet Zeit: Zwei Stunden zurück über die Schotterpiste in Richtung Studlagil-Canyon und auf die Ringroad, dann durch Egilsstadir und am Südufer des Lagarfljot-Sees entlang bis zum Hengifoss. Kein Staudamm gesehen, aber das ist zu verschmerzen. Die Landschaft verwirrt uns. Plötzlich gibt es Bäume!

Wolkenkunde statt Bergblick

Vom spektakulären Hengifoss fahren wir über die abenteuerliche Öxi-Route 939. Schlagartig wird das Wetter schlechter. Ein dichter weißer Schleier vernebelt die Sicht, dazu ist die Straße voller großer Schlaglöcher – und erstaunlich viel befahren! Keine gute Kombination. Von der (bestimmt tollen) Berglandschaft ist nichts zu sehen. Ablenkung wäre auf der teils steilen und rutschigen Straße aber auch nicht gut… 

Tipps:

  • Das gemütliche Guesthouse Litlabjarg (etwa 40 Kilometer nördlich von Egilsstadir) steht mitten in der Natur. Sechs Zimmer, Zwei Bäder und eine Gemeinschaftsküche, außen herum weiden Schafe und Ziegen. Bei sonnigem Wetter ist die Terrasse der ideale Ort fürs Frühstück! Die Vermieterfamilie wohnt direkt nebenan und ist in den abgelegenen Landstrich gezogen, um sich hier möglichst selbst zu versorgen.  
  • Der Fossardalur Campingplatz am Berufjördur im Südosten Islands ist hübsch und nett! Wer bei schlechtem Wetter keine Kurzwanderungen in die Umgebung machen möchte, kann sich im trockenen aber kleinen Aufenthaltsraum aufwärmen.

Nach vielen Tagen überwiegend gutem Wetter ist für die kommenden Tage leider nur Regen angesagt. Die Fahrt durch Islands eisigen Süden dürfte vor allem nass werden… Für diesen Teil der Ringstraße gibt es einen eigenen Blogbeitrag:

  • Islands eisiger Süden
    Islands eisiger Süden

    Hier macht Island als Eis-Land seinem Namen alle Ehre. Grau-blau war noch nie so schön! Riesige Gletscher prägen den Süden Islands und strecken den Besuchern ihre eisigen Zungen heraus – sogar im doppelten Sinne, denn oft sind sie derart wolkenverhangen, dass sie kaum zu sehen sind – ätsch.

Reykjavik – Keflavik

In der Nähe des Flughafens liegt ein touristisches Highlight Islands: die Blue Lagoon. Der riesige Pool mit milchig-blauem, warmem Thermalwasser ist normalerweise derart überlaufen, dass es keine Tickets für Spontanbesuche gibt. Doch wir haben Glück: noch nimmt der Tourismus nach der großen Coronaflaute erst wieder Fahrt auf. 

Blue Lagoon

Wie viele Menschen heute tatsächlich in der Blue Lagoon sind, lässt sich schwer sagen. Dichter Wasserdampf vernebelt die Sicht, im extrem trüben Wasser verschwinden sogar die eigenen Hände kurz unter der Wasseroberfläche. Immerhin ist so auch das Kraftwerk direkt nebenan nicht im Blick, das die Blue Lagoon erst hat entstehen lassen. Denn würde es nicht Thermalwasser zur Energieerzeugung aus der Erde und auf das Lavafeld nebenan pumpen, gäbe es das Schwimmbad gar nicht. Wir gleiten also gewissermaßen durchs Abwasser – was sich bei einem Drink an der Poolbar im Wasser aber ganz gut vergessen lässt. An einem anderen Stand im Wasser verteilen Mitarbeiter Kieselsäure-Schlamm, den wir uns ins Gesicht schmieren – angeblich gut für die Haut. 

Tipps:

  • Die Blue Lagoon ist ein ziemlich überlaufenes und durchkommerzialisiertes Thermalspektakel – aber trotzdem sehenswert. Im günstigen Eintrittspreis (55€) sind neben einem Drink an der Poolbar auch eine Kieselsäure-Schlammmaske und Handtücher inbegriffen. 
  • Unverzichtbar ist vor jedem Start des Motors ein Blick auf die Website der isländischen Verkehrsbehörde. Hier gibt es aktuelle Informationen zu Streckensperrungen! Wichtig, um nervenzehrende Umwege zu vermeiden…
  • Und wenn das Handy schon einmal an ist, kann ein Blick auf die Wettervorhersage auch nicht schaden…