Sechstausend Jahre hatte er geschlafen – seit Mitte März 2021 ist der Vulkan Fagradalsfjall in der Nähe von Islands Hauptstadt Reykjavik wieder aktiv. Seitdem zieht er Besucher aus aller Welt in seinen Bann! Täglich strömen hunderte Menschen in die Nähe des Kraters, um das Spektakel der frischen, glühenden Lavamassen zu bestaunen.

Wart ihr schon beim Vulkan?” Keine Frage haben wir auf unserer Reise häufiger gehört – von Einheimischen oder Touristen. Natürlich waren wir, gleich am ersten Tag! Alle erzählen mit leuchtenden Augen von dem feuerspuckenden Riesen auf der Halbinsel Reykjanes, etwa eine Stunde Autofahrt von Reykjavik entfernt. 

Erst ein Lavastrom, dann eine Reihe größerer und kleinerer Eruptionen – und alle Besucher sind entzückt!

Seit er am 19. März 2021 ausgebrochen ist, präsentiert sich der Vulkan immer anders – wie ein Multiplex-Kino mit ständig neuen Lava-Blockbustern. War anfangs noch eine besonders hohe und andauernde Lavafontäne zu sehen, taten sich später weitere Risse im Boden auf, aus denen noch mehr Lava floss – und der Druck möglicherweise abnahm. Als wir ankamen, war der Vulkan eher ein Feuer-Geysir, mit regelmäßigen spektakulären Eruptionen im Zehn-Minuten-Takt. Zwei Wochen später war dann ein gigantischer Lavastrom zu sehen, ohne größere Eruptionen. 

Eruptionen im 10-Minuten-Takt

Die ständig zunehmende Menge an Lava hat inzwischen dafür gesorgt, dass mehrere Aussichtspunkte, von denen aus der Krater besonders gut und nah zu sehen war, vollständig umflossen und deshalb nicht mehr zugänglich sind. Auch unsere Route war bereits zwei Wochen später nicht mehr begehbar. Wie sich die Situation weiter entwickeln wird? Völlig unklar. Wie lange der Fagradalsfjall noch Lava spucken wird? Ebenfalls offen. Doch die Isländer zeigen sich optimistisch, dass ihnen ihre neue Attraktion noch lange erhalten bleibt: “Das letzte Mal, als auf Reykjanes ein Vulkan ausgebrochen ist, dauerte das 600 Jahre!”, erzählt uns eine Frau, die den Vulkan von ihrem Balkon in Reykjavik aus sehen kann. 

Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
Vulkan Fagradalsfjall
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Wir bestaunen das Schauspiel von einem Aussichtspunkt am Ende der Wanderroute A. Zum Glück haben wir den extrem starken Wind im Rücken; so bekommen wir keinen aufgewirbelten Sand und Staub ins Gesicht – und bleiben auch vor giftigen aber geruchlosen Gaswolken des Vulkans geschützt. Dass der Fagradalsfjall nicht für Chaos im Flugverkehr gesorgt hat (wie der Eyjafjallajökull im Jahr 2010), liegt übrigens daran, dass er keine größeren Mengen an Asche in die Luft schleudert!

Eintritt kostet der Zugang zum Vulkan (bisher) nicht. Auf dem großen Parkplatz an der Straße 427, etwa zehn Minuten hinter Grindavik, werden aber immerhin schon 1000 Kr. pro Tag und Auto kassiert – verhältnismäßig viel für Island, wo es eigentlich nur in Reykjavik und an den größten Touristenattraktionen Parkgebühren gibt. Aber der Vulkan ist vielleicht auch gerade DIE größte Attraktion des Landes…

 

Tipps:

  • Mehrfach täglich aktualisierte Informationen zum Zugang, Routen und evtl. Sperrungen gibt es auf safetravel.is, inklusive Wetter- und Gasprognose.
  • Mit einsetzender Dunkelheit leuchtet die Lava besonders schön! Wer dann nicht mehr nach Reykjavik zurück fahren möchte, quartiert sich am besten beim sympathischen Campingplatz in Grindavik ein (10 Minuten Fahrt).