Begnas See
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Ruhe haben und nichts tun. Das geht am Begnas See bei Pokhara ziemlich gut – wenn sich nicht ausgerechnet ein paar langhaarige Hanfhemdenträger auf Selbstfindungstrip gerade selbst beibringen, ihre neu gekaufte Ukulele oder Blockflöte zu spielen…

Der Rucksack ist dieses Mal schnell gepackt. Mehr als die Hälfte der Klamotten sind ohnehin in der Wäscherei. In Bazaar, dem Einkaufsviertel von Pokhara decken wir uns in einem Supermarkt(!) mit Chips und Würstchen für unseren Ausflug zum Begnas-See ein. Der Local-Bus rumpelt los: Die mit Werbung für Wandfarbe übersäten Betonbauten werden weniger und schließlich ganz von Reisfeldern abgelöst. Mal grast eine Kuh am Straßenrand, lässt sich aber nicht von den hupenden Abgasschleudern aus der Ruhe bringen. Es ist ja klar, wer ausweichen muss. Die Straßenhunde sind da schon deutlich nervöser. Sie sind nicht heilig…

Am Seeufer übernimmt eine Frau der Boots-Kooperative und rudert uns zu einer kleinen Halbinsel im See, auf der unsere Unterkunft steht. Von der Dachterrasse ist der Blick auf die leuchtend grünen Reisfelder auf der einen und das Luxus-Resort auf der anderen Ufer-Seite ziemlich gut. Noch besser ist es allerdings im Wasser: Der See wird von warmen Quellen gespeist! Als Wehrmutstropfen entpuppt sich eine Handvoll israelischer Aussteiger, die sich wohl erst vor Kurzem Flöten und Okulelen gekauft haben und jetzt bemerkenswerte Ausdauer beim Selbststudium beweisen… Die Pension scheint beliebt bei Israelis zu sein: Speisekarte und Informationen sind auch auf Hebräisch verfasst. Statt uns allerdings – wie die Mitbewohner – hier im nepalesischen Nirgendwo über Falafel und Hummus zu beschweren, vertrauen wir voll auf Narayans Grillkünste. Die Supermarktwürstchen („processed on German technology“) und würzig-mariniertes Hühnchen sind zusammen mit hervorragendem Kartoffelsalat aus der Pensionsküche eine wahre Offenbarung nach der immer gleichen Speisekarte auf dem Annapurna-Basecamp-Trek. Leider unterbricht ein Wolkenguss unsere kleine Grillparty. Der Strom ist sowieso schon den ganzen Abend ausgefallen – nur nebenan im Luxusressort brummt ein Generator (woher auch immer sie den Diesel bekommen haben…), der allerdings bald vom Regen übertönt wird, der auf das Wellblechdach prasselt.