Vinicunca
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Am Fuße dieses Regenbogens gibt es tatsächlich einen Schatz! Er hat die Form eines Kassenhäuschens und wächst bei bis zu 1.500 zahlenden Besuchern pro Tag stetig an…

Dieser Berg ist ein echter Instagram-Star – und mal wieder ein Beispiel, wie ein Social-Media-Hype zu Overtourism führt. Nicht einmal zehn Jahre nachdem Vinicunca auf der touristischen Bildfläche erschien, ist der Berg völlig überlaufen. Abgesehen von Machu Picchu wird keine Attraktion von so vielen Menschen besucht wie der „Regenbogenberg“. 

Dabei ist der Besuch gar nicht ohne! Wer eine Tagestour bucht, wird schon im Morgengrauen abgeholt und fährt dann noch etwa drei Stunden zum Start der Wanderung. Die führt dann auf über 5000 Meter Höhe und dauert anderthalb bis zwei Stunden. Das Kauen von Cocablättern hilft wie immer gegen Höhenbeschwerden. 

Wer nicht laufen will, kann auch ein Pferdetaxi nehmen. Äußerst geschäftstüchtige Tierführer gibt es genug – sogar zwischendurch, wenn die Kräfte doch schneller nachlassen als erwartet. Nur das letzte steile Stück zum Aussichtspunkt müssen alle laufen. 

Schutzhütte am Eingangstor – und Pferdetaxi zum Aussichtspunkt

Wie es sich für einen Regenbogen gehört, zählt auch dieser hier sieben Farben – mineralhaltige Gesteinsschichten. Vor allem in der Regenzeit kommt aber noch eine achte dazu: Schneeweiß! Sie bedeckt am Morgen noch fast den ganzen Bergrücken und taut dann auf der Sonnenseite langsam ab. Auf dem Weg wird es dann ziemlich matschig und an den steilen Stellen gefährlich rutschig. 

Dafür ist die Dramaturgie des Aufstiegs besonders schön: In der Eiseskälte des Morgens wird jeder Schritt auf dem gefrorenen Boden vorsichtig gesetzt, bis es unter den Wanderschuhen allmählich matschig wird. Dichte Wolken hängen im Tal, von der farbenfrohen Umgebung keine Spur. Einen letzten steilen Anstieg gilt es zu bewältigen, bevor wirklich erst im letzten Augenblick der noch mit Puderzuckerschnee bedeckte Hang des Regenbogenbergs in Sicht kommt. Der vorsichtige(!) Aufstieg zum höher gelegenen zweiten Aussichtspunkt lohnt sich für das große Finale: Der Nebel verzieht sich und Vinicuncas Farbpracht erstrahlt in der Mittagssonne, die allmählich auch die letzte Schneeflocke vom Hang schmilzt. 

Die Sonne taut den Schnee vom Berg

Bis zu 1.500 Menschen besuchen die beiden Aussichtspunkte am Regenbogenberg täglich. Für den Tourismus in der Region ein äußerst einträgliches Geschäft. Doch gibt es mächtige Konkurrenz: Bergbauunternehmen wollen nicht nur den Schatz am Ende des Regenbogens, sondern den ganzen Regenbogen! Eine kanadische Firma hat sich die Abbaurechte gesichert. Die Pläne zur Ausbeutung von Vinicunca wurden nach massiven Protesten in der Region zwar gestoppt. Doch die Genehmigung gibt es noch…

Warum allerdings praktisch alle Tourgruppen spätestens mittags wieder zurück in die Busse springen, ist mir nicht so ganz klar. „Damit ihr am Nachmittag noch ein Museum in Cusco besuchen könnt“, wie mein Guide seinen Drang, als erster wieder unterwegs zu sein, rechtfertigt, ist auf jeden Fall eine ziemlich dünne Erklärung. Vielleicht ist es, wenn die Touristen und Verkäufer weg sind, einfach zu schön am Regenbogenberg…

 

Tipps:

  • Eine Tourismusagentur in Cusco, die Vinicunca nicht im Angebot hat, ist keine Tourismusagentur. Ein Gruppen-Tagestrip inkl. Transport, Guide, Eintritt, Frühstück und Mittagessen kostet ab 25 Euro.