Malte Führing
Das Motto der Insel ist „Go Slow“. Und Zeit braucht definitiv, wer die unzähligen Touristenfallen abklappern und eines der wenigen lohnenswerten Restaurants oder Cafés finden will. Ernstzunehmende Strände gibt es nicht, die Attraktionen Caye Caulkers dürften vor der Küste zu finden sein – unter Wasser.
Keine Hektik, keine Motoren. Eigentlich könnte es auf Caye Caulker so schön sein! Doch die Insel vor der Nordküste von Belize entpuppt sich als Enttäuschung. Dank bekannter Tauchgebiete in der unmittelbaren Umgebung der Insel versiegt der Zustrom von Touristen nicht, das Angebot an Land ist begrenzt – da sehen die meisten Geschäftsleute ganz offensichtlich keine Notwendigkeit größerer Anstrengung. Bars, Restaurants und Cafés sind fast ausnahmslos überteuert, der Service lustlos. Gerade bei nicht idealem Tauch- und Schnorchelwetter kommt auf der Insel schnell schlechte Laune auf.
Einen echten Strand gibt es auf Caye Caulker nicht. Der „Split“ am Nordende der Insel wird zwar gerne so bezeichnet, besteht aber auch nur aus hartem Sand an einer betonierten Wasserkante und einer Bar („Lazy Lizard“), in der selbstgefälliges Personal heillos überteuerte Getränke und frittierte Snacks ausgibt. Immerhin ist der Ausblick schön.
Vermutlich hätten wir ein besseres Bild von Caye Caulker, wäre das Wetter zum Schnorcheln geeignet gewesen. Doch Sturm und Regen haben in den Tagen zuvor viel Sediment unter Wasser aufgewirbelt, dass die Sichtweite niedrig und der Seegang ungemütlich ist. Freilich hält das nicht alle Anbieter davon ab, Touren anzubieten. Doch wir schenken den freundlichen und hilfsbereiten Menschen bei „Stressless Tour“ Glauben, die uns abraten und auch selbst an Land bleiben.
