Keine Stadt in Guatemala hat einen größeren Wohlfühlfaktor! In den bunten Häusern aus der Kolonialzeit finden sich unzählige gemütliche Unterkünfte, Cafés oder Restaurants – oft mit einem ruhigen, liebevoll bepflanzten Innenhof. Dutzende Kirchen und Klöster (oder zumindest ihre Überreste) zeugen von der Blütezeit im 17. Jahrhundert, als Ordensgemeinschaften um die prächtigsten Bauten der Stadt wetteiferten. Heute liegen die größten Sehenswürdigkeiten Antiguas in der Umgebung und machen die Weltkulturerbe-Stadt zum perfekten Ausgangspunkt für Vulkan-Besteigungen und Besuche auf bunten Märkten oder rauschenden Dorffesten.
Guatemala City spare ich mir. Kaum Sehenwertes und hohe Kriminalität sind Abschreckung genug. Deshalb setze ich mich gleich nach der Landung in ein Taxi nach Antigua. Die alte Hauptstadt des Landes ist richtig einladend! Alte, flache Kolonialhäuser säumen Kopfsteinpflaster-Straßen, über die langsam bunte Hühnerbusse klappern. Nur abends ist es gewöhnungsbedürftig dunkel. Verbieten Denkmalschutzauflagen etwa vernünftige Straßenlaternen?
Kirche, Kloster, Konvent – praktisch alle Sehenswürdigkeiten sind mal mehr, mal weniger gut erhaltene kirchliche Bauten. Im 16. Jahrhundert wetteiferten verschiedene Orden in der Stadt damit um Einfluss und Ansehen. Reiche Kaufleute verewigten sich in prächtigen Palästen. Die Stadt florierte und stieg auf in die erste Liga der spanischen Kolonialstädte. Dicke Wände und die niedrige Bauweise hielten mehreren Erdbeben stand – bis 1773 ein Großteil der Gebäude zerstört wurde. Viele Menschen verließen die Stadt und zogen in die neue, heutige Hauptstadt. Doch glücklicherweise nicht alle! Viele historische Gebäude wurden und werden restauriert, seit 1979 ist Antigua UNESCO-Welterbe und inzwischen ein beliebter Rückzugsort für alle, die von Guatemala City die Nase voll haben – und Touristen.
Die Kathedrale galt einst als prächtigstes Bauwerk Südamerikas. Doch auch sie überstand das Erdbeben 1773 nicht und wurde nur zu einem kleinen Teil wieder aufgebaut. Ihre frühere Größe lässt sich in zwischen alten Säuen und Mauerresten erahnen, die bis heute erhalten sind.
Tipps:
Antigua ist voll mit schicken Cafés, Bars und Restaurants. Hervorragendes Frühstück serviert z.B. „Y Tú Piña También“ mit gutem Kaffee, frischem O-Saft und Avocado-Toasts. Ganz ausgezeichnet schmecken auch die Tacos von „Cactus„. Unschlagbar günstig (und entsprechend beliebt) sind die Menüs bei „Rincón Típico“ (ca. 2,30€ für Hühnchen, Kartoffeln und Salat, Reis-Trunk ist kostenlos). Wer es etwas gehobener mag, sitzt im hübschen Innenhof von „Arrin Cuan“ richtig.
Auch das Angebot an Unterkünften ist riesig – mit dem Mittelklasse-Hotel „Panchoy“ war ich sehr zufrieden.