Auf dieser entspannten Tagestour erleben Genusswanderer gleich vier Inka-Ruinen in der Umgebung von Cusco, genießen einen tollen Blick über die Stadt und passieren auf dem Fußweg zurück ins Zentrum auch den berühmten zwölfeckigen Stein.
Malte Führing
Auf dieser entspannten Tagestour erleben Genusswanderer gleich vier Inka-Ruinen in der Umgebung von Cusco, genießen einen tollen Blick über die Stadt und passieren auf dem Fußweg zurück ins Zentrum auch den berühmten zwölfeckigen Stein.
Erste Station der Tour ist die Ruinenstätte Tambomachay. Hierher geht’s entweder mit dem Taxi oder günstiger mit dem Bus (Gesellschaft „Señor del Huerto“, nächste Haltestelle zum Zentrum Cuscos: „Garcilaso“).
In Tambomachay sprudelt frisches Quellwasser in inkamäßig-akkurat gemeißelte Becken, die terrassenförmig übereinander angeordnet sind. Mehrere Nischen in den Mauern sehen aus wie Duschkabinen! Ob die Stätte aber tatsächlich als Badestelle genutzt wurde, ist unklar. Vermutlich diente das Wasser eher religiösen Zeremonien.
Schon von Tambomachay aus sichtbar liegt auf der anderen Seite der Landstraße die Ruinenstätte Pukapukara. Sie diente vermutlich als Wach- und Rastanlage, viel ist aber nicht über ihre Geschichte bekannt. Der Name bedeutet so etwas wie „rote Festung“ – abgeleitet von den im Abendlicht schimmernden Mauern.
Der Weg führt nun ein kurzes Stück entlang der Landstraße zurück in Richtung Cusco. Nach dem Parkplatz zweigt linkerhand bald ein Lehmweg ab. Er führt hinter einem Teich (mit Restaurant) und zwischen Weiden und Waldstücken in ein hübsches Tal mit saftig-grünem Gras. Ein kleiner Hügel wird rechts liegen gelassen, bis weitere Weideflächen und eine große Pferdekoppel in Sicht kommen. An einer kleinen aber dicht bebauten Siedlung führt der Weg nun wieder leicht bergauf zur dritten Ruine.
Qenqo diente wahrscheinlich als Opferstätte der Inka. Auf der Oberfläche eines riesigen Steinblocks sind hier allerlei Stufen, Rinnen und angeblich auch Tierfiguren eingemeißelt, letztere konnte ich aber nicht erkennen… Vom unteren Teil der Anlage (Qenqo Bajo) hat man einen guten Blick über Cusco! Noch besser ist der nur von der noch etwa 15 Minuten entfernten weißen Cristo-Statue.
Von hier ist schon Saqsaywamán zu sehen, die wohl bedeutendste Inka-Stätte in der näheren Umgebung Cuscos. Hier hielten die Inkas lange dem Angriff der Spanier stand, bevor sie im Jahr 1536 schließlich nahezu vernichtend geschlagen wurden.
Auch wenn die Spanier die Festung nach der Eroberung zu großen Teilen zerstörten und viele Steine zum Bau ihrer Häuser in Cusco nutzten, ist Saqsaywamán weiterhin ein beeindruckendes Zeugnis der Inka-Baukunst. Einige der Steine sollen bis zu 300 Tonnen wiegen. Wie immer wurden sie akkurat bearbeitet und ohne Mörtel exakt übereinander gestapelt, sodass sie noch heute auch stärkeren Erdbeben standhalten.
Die ursprüngliche Form der Stadt Cusco glich einem Puma – das Tier repräsentiert in der Inka-Mythologie das irdische Leben. Saqsaywamán kam dabei die Rolle des Puma-Kopfes zu. Noch heute sind die in Zackenform errichteten Mauern deutlich als „Zähne“ erkennbar. Praktischerweise ermöglichte diese Bauweise auch eine effiziente Verteidigung der Anlage.
Von der Ruine führt ein recht steiler Weg direkt ins Zentrum von Cusco. Durch die mit vielen bunt bepflanzten Blumenkübeln geschmückte Gasse „Siete Borreguitos“ gelangt man zu einem hübschen Aquädukt aus der Kolonialzeit.
Auf dem Weg zur zentralen Plaza de Armas kann man nun noch den berühmten zwölfeckigen Stein bewundern, der wie ein riesiges Puzzlestück die Mauer an einer schmalen Seitenstraße schmückt. Zwar gibt es in der Gegend auch noch einen Stein mit 14 Ecken. Aber der Zwölfeckige ist eben so schön groß und fotopraktisch auf Brusthöhe und gegenüber gibt es einen Souvenirshop…
Wer jetzt immer noch nicht genug von Inka-Steinen hat, könnte auf der Plaza de Armas noch die Kathedrale besuchen. Für ihren Bau nutzten die Spanier die Festung Saqsaywamán als nahegelegenen Steinbruch – und schliffen großzügig die sorgfältig und passgenau gemeißelten Felsbrocken zu Quadern, um sie dann mit Mörtel übereinander zu stapeln. Viele so errichtete Gebäude stürzten allerdings durch Erdbeben wieder ein – während die Inkamauern standhielten.