Bermondsey Beer Mile
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Bermondsey Beer Mile
Bermondsey Beer Mile
Camden Town Brewery
Camden Town Brewery
Camden Town Brewery
Camden Town Brewery
Meantime Brewing Company
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Meantime Brewing Company
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Unter einer Londoner Hochbahntrasse reiht sich eine Mikrobrauerei an die nächste. Auf der Bermondsey Beer Mile schlagen Hopfenherzen höher.

Fades, schales Ale, serviert ohne Schaum in verrauchten Trinkhallen waren jahrzehntelang der Inbegriff britischer Pub-Kultur. Vielleicht liegt es daran, dass seit 2007 nicht mehr drinnen geraucht werden darf. Jedenfalls scheinen bei vielen Gästen die Geschmacksknospen wieder aufzublühen. Auch der Craft-Beer-Trend mag seinen Teil dazu beitragen, dass die Londoner Bier-Szene inzwischen enorm vielfältig ist. Mehr als nur einen Eindruck davon bekommen Besucher der Bermondsey Beer Mile, südöstlich der Tower Bridge. Mehr als ein Dutzend Taprooms (Probierstuben) kleiner Brauereien, die oft nur wenige (hundert) Liter einer Sorte brauen, liegen zu Fuß bequem erreichbar beieinander.

Ausgezeichneter Start: “Hazy Dayz” –
ausgewogenes, fruchtiges (und extra trendig-trübes) Session IPA vom Barrel Project

Wer hierher kommt, hat meist schon eine Ahnung, dass Bier nach mehr schmecken, aussehen und riechen kann als das Einheitsbräu aus der Fernsehwerbung. Es muss ja nicht gleich das pinke Gose-Sauerbier mit Grapefruit-Himbeer-Geschmack, versetzt mit Hibiskus und Himalayasalz sein (“Is This What You Wanted”, London Beer Factory) – auch wenn das noch längst nicht die absurdeste Kreation ist. 

Fancy a Drink?

Die Biermeile startet praktischerweise am Maltby Street Market. Wer kein Fancy-Food mag, wird hier zumindest daran erinnert, sich eine ordentliche Grundlage zu schaffen. Denn in den meisten Taprooms gibt es nur kleinere Häppchen oder Snacks. 

Direkt zum Start wartet mit der Trinkhalle des Barrel Project der London Beer Factory die größte Fassbier-Auswahl. Aus 24 Zapfhähnen fließen frische Kreationen von fass-gereiften Blond Ales bis zu ausgefallenen Stouts oder Sours. Auf der anderen Seite der Bahn-Bögen serviert Hiver Beers seine leicht säuerlichen Honig-Biere. Hawkes Cidery hat sich zwar auf die Fermentierung von Apfelwein spezialisiert, gehört aber zu Brewdog, dem Craft-Beer-Platzhirsch. 

Hawkes Cidery

Je weiter man sich vom Maltby Street Market entfernt, desto entspannter wird die Atmosphäre – und desto kleiner die Läden. Das führt zwar zur ein oder anderen Wartezeit am Eingang, doch es lohnt sich – zum Beispiel für ein ausgezeichnetes Oyster Stout von Brew by Numbers (Ja, da kommen Austern in den Braukessel. Nein, das Bier schmeckt nicht nach Weichtieren). 

Hinter der Kernel Brewery ist es ein kurzer Fußmarsch entlang der Bahngleise zu einer schmalen Straße mit einigen völlig unscheinbaren Mikrobrauereien. Hier ist gerade Platz für einen Tresen neben den großen Gärtanks. 

Oyster Stout von BBNo.

Die Bermondsey Beer Mile endet mit der Fourpure Brewing Co. Doch wirklich zuende ist sie eigentlich nie. Einige Brauereien schließen, andere öffnen neu. Die Szene ist in Bewegung. 

Wer immer noch Durst hat oder gerade erst auf den Geschmack gekommen ist, findet in London noch viele weitere Kleinbrauereien mit gemütlichen Biergärten – und so manches lokale Craft-Beer sogar am Zapfhahn des nächstes Pubs. 


Tipps:

  • Viele der Taprooms öffnen nur am Wochenende. Doch auch an einem Freitag dürfte die Bermondsey Beer Mile niemand nüchtern verlassen. Dafür schafft man es unter der Woche, auch andere Brauereien in der Stadt zu besuchen – etwa die Camden Town Brewery oder die Meantime Brewing Company.
  • Praktisch, um noch mehr zu probieren: In allen Brauereien werden auch halbe Pints serviert, manchmal auch 1/3 oder 2/3 Pints.