Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
Mexiko Stadt - Chapultepec-Park
previous arrow
next arrow
 

Der Park gilt als grüne Lunge von Mexiko Stadt und bietet Ruhe vom Stress der Großstadt. Zumindest, wenn man sich nicht gerade durch eine Horde Süßigkeiten- und Luftballon-Verkäufer kämpft, bei denen Eltern sich die Liebe ihrer Sprösslingen ordentlich etwas kosten lassen. Spannender geht es da schon im Anthropologischen Museum von Mexiko zu, in dem mit echten Fundstücken und Nachbildungen die komplette Geschichte des Landes erzählt wird.

Hier werden Kinder an die Leine genommen. Zu groß ist der Park und der Menschenandrang auf ihn, dass Eltern riskieren wollen, mehr als einen Meter von ihren Sprösslingen getrennt zu sein. Für 10 Pesos (60 Cent) gibt’s das Auslaufgeschirr und tatsächlich nutzen das einige Eltern selbst an diesem Vormittag, an dem es noch verhältnismäßig ruhig zugeht. Allerdings einen etwa zehnjährigen Jungen anzuleinen ist nun wirklich demütigend. Auffällig ist, dass keine dicken Kinder (und davon gibt’s in Mexiko viele) an der Leine laufen müssen. Wahrscheinlich können die ohnehin nicht schnell wegrennen und sind schwer zu übersehen… Mit Leine ist es für die Eltern auf jeden Fall einfacher, ihre Kinder von den bunten Ständen wegzuzerren, die eigentlich alle das gleiche anbieten: Zuckerwatte, Popcorn, Chips (mit Zitrone, Salz und Chili). Verkäufer schreien ihre Produktpalette über die breiten Wege und Spiderman- und Ice-Age-Figuren stehen für Fotos bereit. Noch ist aber kein Hochbetrieb im Park, einige Verkäufer schieben ihren Wagen erst noch zum Stammplatz.

Am Helden-Denkmal vorbei laufe ich in Richtung Schloss. Auf einem Hügel im Park gebaut müsste man von oben einen herrlichen Blick über die Stadt haben. Doch ich komme nicht hoch. Regelwütige Parkwächter haben ein Schild aufgestellt, nachdem man mit Rucksack nicht auf den Hügel darf (warum auch immer – „lies‘ das Schild!“). Die praktischerweise direkt daneben gebaute Gepäckaufbewahrung will 10 Pesos, um auf einen Rucksack aufzupassen – kann aber keine größeren Geldscheine wechseln. Also kehre ich um, etwas wütend über die Raffgier.

Zum Glück geht es auch entspannter im Park: Die breiten Wege schlängeln sich zwischen Bäumen, Beeten und angelegten Seen, mal führen sie in entlegene Gegenden des Parks, mal werden sie zu Hauptschlagadern voller Stände und Menschen. An ruhigen Stellen ist nicht einmal der sonst ständig präsente Verkehrslärm der Stadt zu hören, an den beliebten Ecken des Parks herrscht Lärm wie auf einem Jahrmarkt. Der Chapultepec Park bietet alles, was der Mexikaner für seine Freizeitgestaltung anscheinend braucht: Zoo, Bootsverleih, Botanischer Garten, mehrere Vergnügungsparks oder Museen.

Das wichtigste Museum ist dabei wohl das Anthropologische Museum von Mexiko. Alle wichtigen archäologischen Fundstücke des Landes sind hier zusammengetragen aus allen Zeitaltern der Geschichte. Entsprechend groß ist das Gebäude. In riesigen Sälen sind in Vitrinen filigrane oder stämmige Figuren ausgestellt, jede Menge Tontöpfe in allen Größen, Schmuck, Jade-Steine, Skelette, und Grabbeigaben. Um einen großen Innenhof gruppieren sich die Säle, die alle einer anderen Epoche oder Kultur zugeordnet sind. Rund um das Museum sind in einem Garten wichtige Bauten  oder Baustile nachgebaut. Auch wenn es eigentlich unmöglich ist, das ganze Museum an einem Tag zu sehen, geschweige denn alles durchzulesen, macht es Spaß, durch die Ausstellungsstücke zu wandern und das ein oder andere wiederzuerkennen, das ich schon am echten Fundort in einer der vielen Ausgrabungsstätten des Landes gesehen habe. Monte Albán, Palenque, Bonampak – die Erinnerungen an meine Ausflüge sind wieder ganz frisch. Und es gibt hier teils sogar mehr zu entdecken als an den Orten selbst: Die Grabkammer 104 aus Monte Albán ist hier nachgebaut – das Original in der Stätte selbst konnte ich nicht besuchen. Auch die Wandgemälde von Bonampak sind hier nachgebildet. Wo in der echten Stätte die Farbe abblättert, ist hier alles originalgetreu zu sehen und kann seine Wirkung erst richtig entfalten. Ein Highlight des Museums ist der riesige Kalenderstein der Azteken, der überall im Land in Miniaturform als Mitbringsel verkauft wird. Hier steht das Original, das jahrhundertelang an der Stelle des heutigen Zócalos von Mexiko Stadt lag. Nach einigen Stunden im Museum ist mein Kopf müde, mehr kann ich nicht aufnehmen. Das Museum hat sich aber auf jeden Fall gelohnt: Modern und spannend macht es Lust auf eine Entdeckung.