Das kleine Flüsschen schlängelt sich südlich von Lübeck durch teils unberührte Natur und ist wie geschaffen für einen entspannten Wochenend-Paddelausflug. Der Marketing-Titel „Amazonas des Nordens“ ist zwar etwas hoch gegriffen. Aber im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet lässt sich ist tatsächlich ein Hauch von Wildnis schnuppern.
Jahrzehntelang lag die Wakenitz abgeschieden im Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze. In dieser Zeit verwilderte der Fluss. So konnte sich ein vielfältiges Ökosystem mit seltenen Pflanzen und Tieren entwickeln. Die Wakenitz und große Teile des Ufers sind heute ein Naturschutzgebiet.
Ohne nennenswerte Strömung paddelt es sich auf der gesamten Länge sehr entspannt. Wer früh aufbricht, wenn noch kaum Paddler unterwegs sind, hat bessere Chancen, am Ufer verschiedene Vögel zu sichten. Beeindruckend ist aber auch der Blick ins Wasser: Es ist fast überall so klar, dass sich zwischen den dichten Wasserpflanzen auch große Fische erspähen lassen. Bademöglichkeiten gibt es allerdings erst auf dem letzten Drittel der Strecke in Richtung Lübeck. Im Sommer versorgt ein kleiner Imbiss durstige Wasserwanderer am „Müggenbusch“, etwa sieben Kilometer nach dem Start. Auch das Wakenitzrestaurant in Lübeck ist praktischerweise vom Wasser aus erreichbar, hat aber eigenwillige Öffnungszeiten.
Tipps:
- Nicht einmal eine Autostunde von Hamburg entfernt ist der Kanuverleih am Wakenitzhaus (am südlichen Ende des Flusses) ein optimaler Startpunkt für Paddeltouren. Hier gibt es auch einen guten Campingplatz zur Übernachtung. Doch der schönste Teil der Strecke liegt zwischen Ratzeburger See und der Eisenbahnbrücke am Kleinen See und lässt an einem Tag hin und zurück bewältigen (<10km). Über den Verleih lassen sich auch Einweg-Fahrt mit Bootstransfer bis/ab Lübeck organisieren, dann sind es nur 15 Paddel-Kilometer.