Auf einem 40 Meter hohen Kalksteinfelsen lebt ein einsamer Mönch. Eine kleine Kapelle und ein Wohnhaus mit Weinkeller – was braucht es mehr für ein Einsiedlerleben? Lebensmittel schicken ihm Gläubige über einen Flaschenzug nach oben und zweimal pro Woche klettert der Mönch eine lange senkrechte Leiter herab, um unten Gottesdienst zu feiern.
Viel Platz hat er nicht: Auf dem etwa 10×15 Meter großen Plateau des Felsens lebt ein georgisch-orthodoxer Mönch. Immerhin knapp 40 Meter ist er dem Himmel näher als die vielen Tagesbesucher am Fuß der Katskhi-Säule. Ob es hilft? Ob er das Stimmengewirr oben hört? Ob es ihn stört? Fragen können wir ihn nicht. Vor ein paar Jahren empfing der Mönch noch Gäste auf seinem Felsen – wenn auch nur Männer. Heute darf niemand mehr zu ihm – Sicherheitsbedenken, angeblich. Trotzdem ist die Katskhi-Säule ein beliebter Ausflugsort für größere georgische Reisegruppen. In der Umgebung gibt es viele gemütliche Picknickplätze mit schöner Aussicht.
Zweimal pro Woche klettert der Mönch allerdings die steile Eisenleiter hinab, um unten in einer Mini-Kapelle einen Gottesdienst zu feiern.
Den Kopf in den Nacken gelegt können Besucher sich nur vorstellen, wie es ist, alleine auf einem Felsen zu leben. Am Fuß der schon seit Jahrhunderten als heilig angesehenen Kalkstein-Säule brennen einige Kerzen, außerdem steht hier die große Handkurbel für den einfachen Flaschenzug, mit dem der Mönch alles Lebensnotwendige erhält. Das Kloster auf dem Felsen gibt es angeblich schon seit dem 10. Jahrhundert – es war zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert aber verlassen. Erst seit den 1990er Jahren ist der Felsen wieder bewohnt: von dem Mönch, der noch heute hier lebt (Reportage der Daily Mail, engl.).
Wer es nur auf ein Foto der Katskhi-Säule abgesehen hat, hält am besten auf der Straße zwischen Chiatura und Sestaponi Ausschau.