Rauffahren und runterfahren – die Elbinsel Lühesand ist einer der entspanntesten Plätze für eine kurze Auszeit zwischen Hamburg und Stade. Platz zum Zelten im Grünen gibt es genug. Und wenn die Sonne über dem alten Atomkraftwerk Stade untergegangen ist, sind nur noch die Lichter vorbei brummender Containerschiffe zu sehen – und hie und da ein Lagerfeuer. 

Nicht einmal hundert Schritte sind es über den Elbdeich im Alten Land bis zum Fähranleger. Bei gutem Wetter setzt der Kahn deutlich öfter als im Fahrplan vorgesehen über. Zum Glück ist Lühesand nicht weit: etwa 250 Meter über den Nebenarm der Elbe, schon ist die Insel erreicht. 

Zwischen hohen grünen Gräsern fällt die Wahl des Lieblings-Zeltplatzes nicht leicht. Eines haben sie aber alle gemeinsam: den Ausblick auf Europas höchste Strommasten. Die Elbekreuzung 2 wird getragen von zwei 227 Meter hohen Stahlgiganten, mit Stacheldraht und Kameras schwer gesichert. Hier fließt (Wind-)Strom aus Schleswig-Holstein gen Süden. Auch die erste, ältere Elbekreuzung verläuft über Lühesand – der alte Mast im Nordwesten der Insel ist allerdings “nur” 189 Meter hoch. 

Der Steg an der Nordwestspitze der Insel ist auch der beste Ort für Sonnenuntergangsromantiker. Besonders malerisch fällt der Blick hier auch auf die charakteristische Kuppel des alten Atomkraftwerks Stade… Es ist seit 2003 nicht mehr am Netz und wird seitdem rückgebaut. Bis Ende 2023 soll alles abgerissen sein. 

Interessanterweise ist Strom auf der Insel selbst sonst kein Thema. Die wenigen Dauercamper versorgen sich in ihren Wohnwagen selbst über Solarzellen mit Energie. Nur im kleinen Inselrestaurant im einzigen festen Haus Lühesands brennt Licht. 

 

Tipps:

  • Platz zum Campen gibt es eigentlich genug. Damit das allerdings so bleibt, sollten sich Übernachtungsgäste vorher telefonisch anmelden.