Schwindelfrei und trittsicher sollte schon sein, wer die tiefe Schlucht des Storms River bestaunen und danach eine abenteuerliche Wanderung zu einem herrlichen Wasserfall wagen will.
Sollte tatsächlich der Titel der „Tankstelle mit der schönsten Aussicht des Landes“ vergeben werden, geht er eindeutig hierher! Sie liegt direkt an der Storms River Bridge, von der man den besten Blick in den Storms River Canyon hat. Die Schlucht ist so schmal und tief, als hätte sie eine riesige Rasierklinge in die Landschaft geschnitten.
An der Flussmündung ein paar Kilometer weiter südlich bietet eine der schönsten Küsten des Landes hervorragende Wandermöglichkeiten. Wir entscheiden uns für die etwa drei Kilometer lange Strecke zu einem Wasserbecken knapp oberhalb des Meeres, das von einem 50 Meter hohen Wasserfall gespeist wird. Der Weg führt durch eine dramatische Szenerie: Links von uns toben die Wellen und brechen mit lautem Wummern an der Küste. Wir laufen zuerst durch Wald und klettern schließlich über spitze Felsen – immer den gelben Tatzen-Markierungen nach. Sie kennzeichnen den Otter Trail, der von Storms River Mouth 45 Kilometer gen Westen führt für eine fünftägige Wanderung.
Wir beobachten einen kleinen Dassie, der Regenwasser aus einer Pfütze schlürft. Dann wird das Meeresrauschen plötzlich ergänzt von einem gleichmäßigen Rauschen: Der Wasserfall kann nicht mehr weit sein. Nach dem schweißtreibenden Marsch in der Nachmittagssonne ist das Bad einfach herrlich! Je näher man an den Wasserfall heranschwimmt, desto kälter ist das Wasser. Egal: Hier sitzen wir auf einem Stein, kühlen unsere Körper herunter und genießen den Blick aufs Meer.
Zurück sind wir schneller als auf dem Hinweg, denn wir finden einen Weg, der oberhalb durch den Wald um die spitzen Felsen herumführt und uns die mühevolle Kletterei erspart. Erst jetzt entdecken wir eine große Höhle in den Felsen. Vielleicht haben hier früher Menschen gelebt? Die Gegend war Heimat der Strandloper – Höhlenmenschen, die vor 5.000 bis 2.000 Jahren lebten und sich unter anderem von Meerestieren ernährten.
Nach etwa drei Stunden sind wir wieder zurück am Parkplatz. Hätten wir ein Zelt dabei, könnten wir es direkt hier an der traumhaften Felsenküste aufstellen. Auf der grünen Wiese sind die Stellplätze leicht erkennbar: Überall stehen kleine gemauerte Grills – für Südafrikaner das Wichtigste beim Campen!
Tipps für Knysna:
Etwas abgelegen aber umso liebevoller dekoriert empfängt „The Greenhouse Farmstead“ seine Gäste.
Gute Pizza backt „Chatters Bistro“, dessen Weinkarte kein Ende nimmt.
Wer bereits zum Frühstück trendig aufgebrezelt ist, bekommt hausgebackenes Brot im „Île de Pain“.