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Der angeblich beste Schnee der Welt lockt jeden Winter tausende Skifahrer nach Aspen – unter ihnen Hollywood-Stars und Reichbolde. Wer nicht mehrere hundert Dollar pro Tag für Unterkunft, Skipass und Essen ausgeben will oder kann, kommt in der Nebensaison zum Wandern. Dann sind statt Promis eher ein paar Braunbären Stadtgespräch.

Eine halbe Stunde Verspätung in Denver, die Flugbegleiterin gibt alles: „Ich bringe alle 46 Passagiere mit Umsteigeverbin­dungen in weniger als zwei Minuten aus dem Flugzeug. Alle anderen bleiben sitzen. Move! Move! Move! Ich bin nicht mehr euer Flight Attendant, sondern euer Drill Instructor!“ Es klappt! Als Tor zu den Rocky Mountains gibt es in Denver ein eigenes Hochkant-Gepäckband für Skier, irre…

Am Mietauto-Stand haben wir freie Auswahl zwischen verschiedenen Modellen und entscheiden uns für einen weißen Dodge Grand Caravan, der in den kommenden drei Wochen Begleiter unserer Tour durch den mittleren Westen der USA sein wird. Der Vorteil: Die beiden Rückbänke lassen sich flach umlegen – so entsteht eine lange und fast ebene Liegefläche mit viel Platz für zwei Isomatten und Gepäck. An das fünf Meter lange Gefährt muss man sich zwar erst etwas gewöhnen. Aber auf den Straßen der USA ist ja viel Platz. Wir quälen uns durch den Berufsverkehr in Denver und steuern auf die Rocky Mountains zu. Die ersten Bäume färben sich bereits gelb, um uns herum wachsen die Berggipfel in die Höhe und wir genießen zum ersten Mal die weite Natur der USA.

Leider ist es bereits dunkel als wir über den Independence Pass fahren und wir können ihn nur im Licht der Scheinwerfer bewundern. Doch schon das macht ihn zu einer der schönsten Strecken, die wir jemals gefahren sind: Überall dichter, bereits verfärbter Wald, enge Kurven, Wanderwege, Holzhütten und steil aufragende Felsen. Wow!

Zum Abendessen erreichen wir Leadville. Quincy’s uriges Restaurant hat genau ein Gericht auf der Karte: Steak. 9oz, 250 Gramm – dazu eine Ofenkartoffel und Salat. Wir haben selten so ein gutes Stück Fleisch gegessen!

Erst gegen 22 Uhr sind wir in Aspen. Die Tür der Snow Queen Lodge ist aber offen und wir beziehen unser kleines gemütliches Zimmer. In New York aufgewacht, in Aspen eingeschlafen – in welchen Jetset sind wir da eigentlich reingerutscht…?

Die Bären-Warnung in der Küche kommt nicht von ungefähr. Beim Frühstück erzählt man uns, dass viele der Tiere durch die Stadt streifen und Mülltonnen nach Essbarem durchwühlen – oder, wenn sie eine offene Tür finden, auch Kühlschränke! Unsere Pension schaffte es deshalb schon in die Lokalpresse: Bär frisst Kühlschrank leer (und schleckt alle Joghurtbecher sauber).
Wir trauen unseren Augen nicht, als wir in der Fußgängerzone tatsächlich Bären erblicken! Eine Mutter und zwei Jungtiere haben es sich auf einem Baum gemütlich gemacht – passenderweise vor einem Kuchengeschäft. Eine Absperrung warnt vor dem „Bear in the Area“ und eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung verscheucht neugierige Touristen, die zu nah an dem Baum stehenbleiben. Schnell sind die Bären Stadtgespräch – sie sind heute die einzigen Promis in Aspen.

Zur Skisaison ist die Stadt voller Menschen, die gesehen werden wollen. Hollywood-Stars, Reichbolde und vielleicht auch ein paar Profi-Skifahrer. Angeblich gibt es in den Bergen um Aspen den besten Schnee der Welt. Das reicht als Lockmittel. Mit bis zu 180 Dollar pro Tag hat sich der Skipass-Preis seinen Käufern angepasst. Dafür fährt ein Lift immerhin direkt bis ins Mini-Zentrum. Dort warten dann die Maxi-Preise teurer Luxusmarken-Designerläden zum Après-Ski-Shopping.

Im Herbst sind die Pisten kahl. Statt Skifahrer stürzen sich dann Paraglider die Hänge herunter.