Majestätische Felsbögen, die Wind und Wetter über Jahrtausende erschaffen haben, ziehen heute Wanderer und Naturfotografen an. Das Schauspiel ist am beeindruckendsten, wenn bei Sonnenuntergang die roten Felsen plötzlich scheinbar zu leuchten beginnen.
Die Berge haben wir lange hinter uns gelassen. Wir sind wieder auf einer Nebenstraße unterwegs, entlang des Colorado River. Aus der Steppe tauchen wir in eine Canyonlandschaft ein. Auf der Strecke sind zunehmend Wohnwagen und große Miet-Mobile unterwegs. Die Campingplätze entlang des Flusses scheinen gut besucht. Wir entscheiden uns für die Sand Flats oberhalb des Ortes und schlagen unser Zelt auf dem trockenen Sandboden auf. Der Zeltplatz ist hervorragend ausgestattet! Jeder Platz hat eine Sitzbank, eine Feuer- und Grillstelle und einen Parkplatz. Doch wir sind in der Wüste: Ein paar knochige Bäume spenden Schatten, Wasser gibt es keins. Zum Glück haben wir uns mit mehreren Kanistern eingedeckt und genügend Vorrat im Auto.
Am Eingang zum Arches Nationalpark besorgen wir uns für 80 Dollar einen America The Beautiful-Pass, mit dem wir freien Eintritt zu fast allen Nationalparks haben. Was US-Wohnmobil-Rentner in einem Jahr machen, wollen wir in wenigen Wochen schaffen!
Am späten Nachmittag sind Wolken aufgezogen über dem Arches Nationalpark. Die Farben der Felsen leuchten jetzt nicht so intensiv gelb und rot. Aber immerhin brennt die Sonne auch nicht so.
Wir laufen etwa eine Stunde zum Delicate Arch, einem der bekanntesten freistehenden Steinbögen des Parks. Der Wind pfeift, viele Kameras klicken. Wir sind natürlich nicht alleine zum Sonnenuntergang an diesem Ort. Kaum ist die Sonne weg, wird es schnell dunkel. Die Gegend ist nachts besonders finster und deshalb als Dark Sky Park ausgewiesen. Sternengucker können auch nachts in den Nationalpark – heute bei der Bewölkung keine gute Idee.
Auf etwa 12 Grad sinken die Temperaturen in der Nacht. Unsere Schlafsäcke halten uns gemütlich warm. Grillen zirpen, manchmal brettert ein Allradjeep etwas zu schnell über die Straße. Sonst ist es ruhig. Um halb neun früh wird es plötzlich heiß im Zelt: Die Sonne kommt hinter den Schatten spendenden Felsen hervor.